Bürgerinitiative Wohnen ist Menschenrecht zog erfolgreiche Bilanz

Die Bürgerinitiative Wohnen ist Menschenrecht, die 2006 durch einen Bürgerentscheid erfolgreich den Verkauf der Freiburger städtischen Wohnungsbaugesellschaft (FSB) verhindern konnte, führte am 16. März nach Corona-bedingter zweijähriger Unterbrechung eine Präsenz-Mitgliederversammlung durch. Als sehr erfolgreich wurden die vielfältigen Aktionen zur Verhinderung der geplanten Privatisierung städtischer Wohnungen in der Sulzburger Straße, gemeinsam mit dem Freiburger Mietenbündnis und verschiedenen Weingartener Organisationen, im Rechenschaftsbericht hervorgehoben. „Wir begrüßen, dass nun auch die Fraktion der Grünen keine Wohnungen der Stadtbau verkaufen will“, freut sich Bernd Wagner, einer der wiedergewählten Sprecher der Bürgerinitiative. Aus Anlass des Ausscheidens des bisherigen Geschäftsführers der FSB, Ralf Klausmann, Ende 2022, will die Initiative eine möglichst breite Debatte für eine deutlich stärker sozial ausgerichtete FSB in der Stadtgesellschaft anregen, zu der sich eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger in der FSB-Geschäftsführung dann auch bekennen sollte. „Diese Debatte sollte sich nicht auf die FSB beschränken, sondern darüber hinaus Vorschläge für ein bürgernahes, lebens- und liebenswertes und bezahlbares Freiburg einbeziehen“, so Anne Reyers, ebenfalls wiedergewählte Sprecherin der Bürgerinitiative.

Film am 16.3.22 um 19 Uhr: Start Wearing Purple (2022 / 74min)

Filmvorführung mit anschließender Diskussion: Start Wearing Purple (2022 / 74min) – Ein Dokumentarfilm über die Kampagne Deutsche Wohnen & Co. enteignen.

Am 16. März | ab 19 Uhr | DGB-Haus (Friedrichstraße 41-43), – Einlass: 2 G (Geimpft oder Genesen) | Spendenempfehlung: 5 €

Beschreibung:

Statt auf die Politik zu warten, entscheiden sich die Berlinerinnen und Berliner für Eigeninitiative und schließen sich zusammen, um ihre Häuser von Großinvestoren zurück zu bekommen. Der Dokumentarfilm Start Wearing Purple folgt einer inspirierenden und erfrischenden Bewegung, die das Verständnis von Hausbesitz und Eigentum auf den Kopf stellen könnte.

Start Wearing Purple zeigt eine Kampagne, die die größten Immobilienunternehmen in der Stadt enteignen will, damit Wohnraum wieder bezahlbar wird. Der Dokumentarfilm zeigt auch, was die Beteiligten antreibt, trotz aller Rückschläge hartnäckig zu bleiben und an ein Ziel zu glauben, dass die Verhältnisse in ihrer Stadt und letztlich überall nachhaltig verändern könnte.

Nach der Vorführung folgt eine Diskussion mit den Filmschaffenden und Aktiven der Kampagne Deutsche Wohnen & Co. enteignen zur Frage, wie wir uns als Mieterinnen und Mieter erfolgreich wehren können.

Veranstaltet von: Mietenbündnis Freiburg, DGB Freiburg, Wohnen ist Menschenrecht e.V.

 

Tag der Menschenrechte und Wohnen in Freiburg

Der 10. Dezember jedes Jahres ist der Tag der Menschenrechte. Dazu gehört das Recht auf Wohnen, und da gibt es durchaus Handlungsbedarf auch in Freiburg. Nach einer Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung fehlen in unserer Stadt 20 Tausend bezahlbare Wohnungen. Die Bürgerinitiative „Wohnen ist Menschenrecht“ begrüßt daher die Entscheidung der Stadt, nach bürgerschaftlichen Interventionen von der geplanten Privatisierung von 120 städtischen Wohnungen in der Sulzburger Straße Abstand zu nehmen. Damit sei nicht nur die Verringerung der Zahl städtischer Mietwohnungen vom Tisch, sondern die Mietentwicklung in diesen Wohnungen bleibe weiterhin durch die Stadt kontrollierbar. Die jüngsten Erfahrungen hätten auch wieder eindrucksvoll bestätigt, dass die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger betroffener Stadtteile durchaus zu verbesserten Entscheidungen führen könne. Die Bürgerinitiative erinnert in diesem Zusammenhang an ihre Forderung einen stadtweiten MieterInnenrat in Leben zu rufen. Weiterlesen

WiM Jahresversammlung: Wohnungspolitik weiterhin im Fokus

Die Bürgerinitiative Wohnen ist Menschenrecht e.V. (WiM) hat am 7.2. 2020 auf ihrer Jahresversammlung den – wenn auch nur zeitlich befristeten – Mietstopp bei der Freiburger Stadtbau (FSB) als Erfolg der Mieterbewegung in Freiburg gewertet. WiM hatte bereits seit dem von ihr erfolgreich eingeleiteten Bürgerentscheid in 2006 zum Erhalt der FSB in Gemeindehand die Forderung nach einem Mietenmoratorium erhoben und bei vielfältigen Anlässen immer wieder daran erinnert. „Die Sammlung der kürzlich dem Oberbürgermeister übergebenen 4000 Unterschriften für einen Bürgerantrag zur Debatte eines 5-jährigen Mietenmoratoriums im Gemeinderat hat sicher zum Zustandekommen des derzeit noch gültigen Mietstopps bei der FSB beigetragen“, resümiert Bernd Wagner vom WiM-Vorstand. Die Bürgerinitiative wird auch weiterhin alle Bestrebungen für eine Verlängerung des Mietenmoratoriums bei der FSB unterstützen. Weiterlesen

Mietstopp – Schluss mit Boden- und Wohnraumspekulation

Mitschnitt des Vortrags findet ihr bei Radio Dreyeckland

Viele Menschen suchen in Freiburg verzweifelt eine bezahlbare Wohnung. Die Zahl der Obdachlosen steigt. Die Notfalllisten und die Bewerberdateien sind übervoll, die Mieten wahnsinnig gestiegen. Gemessen an den Einkommen ist Freiburg eine der teuersten Wohnstädte Deutschlands. Längst sind davon auch die Bezieher*innen mittlerer Einkommen betroffen. Aber am Ende trifft es immer die Ärmsten am ärgsten. Der Markt hat versagt. Was kann die Kommunalpolitik leisten?

Dr. Andrej Holm, Sozialforscher an der Humboldtuniversität Berlin, ist einer der meist gefragten Wohnungsexperten. Große Aufmerksamkeit fand seine neueste Studie im Auftrag der Böckler-Stiftung: Wie wirken Mietpreisbremse, soziale Wohnungsbau, Wohngeld? Was können die Städte tun? Dr. Holm hat u.a. auch die Lage in Freiburg beforscht und kam zu interessanten Ergebnissen:

  • „In kräftig wachsenden Trendstädten könnte der Mietanstieg bei Neuvermietungen erheblich gekappt werden.“ In Freiburg liegt die potentielle Kappung der mittleren Angebotsmiete durch die vollständige Anwendung der Mietpreisbremse bei 36% (3,81€/m²)
    https://www.boeckler.de/112132_115813.htm
  • Versorgungslage für Haushalte mit Einkommen unter 60 Prozent des Bundesmedianeinkommens in Freiburg bei 20,2%. In Städten wie Freiburg und Würzburg müsste in jeder fünften Wohnungdie Miete auf ein Niveau von 4 bis 5
    €/m² abgesenkt werden, um die sozialen Versorgungslücken zu schließen.
    https://www.boeckler.de/pdf/p_fofoe_WP_063_2018.pdf

Das neue Freiburger Mietenbündnis freut sich, diesen populären Mietexperten in Freiburg begrüßen zu dürfen:

am Mittwoch, 13. März 2019, 19Uhr, KG I, Raum 1098

mit dem Thema

Mietstopp – Schluss mit Boden- und Wohnraumspekulation

Berichten wird der Insider und Mitstreiter der Berliner Mieter*innen-Bewegung auch über den breiten Widerstand gegen Mietenwahnsinn, Gentrifizierung und Spekulation, insbesondere auch über die Forderungen nach Rückkauf der privatisierten ehemals öffentlichen Wohnungen und die Enteignung profitgieriger Immobilienkonzerne.